

„Ein große Vision verleiht noch größere Flügel als Angst.“
(Korsch, Wadim)
„Die Schönheit der Natur besteht darin, dass sie nur eine Wahrheit besitzt. So simpel und so stark, das der Mensch sich einfach klein fühlen muss in all seiner vorgestellten Komplexität. Der Mensch besitzt Wahrheiten. Daraus entstehen Welten die mit der Natur herzlich wenig zu tun haben. Der Mensch hat seine eigene Natur erschaffen weil ihm die Vollkommenheit der bestehenden Natur nicht verständlich ist. Das traurige Bild dieser Handlung hat ihren Zenit erreicht. Der sichtbare Zerfall lässt auf eine erläuterte Wiedergeburt hoffen.“ (Merna El-Mohasel 2009)
Heute Morgen zog es mich schon in den frühen Morgenstunden hinaus. Ich wollte wieder die Erde riechen. Die Temperaturen, für ein Monat wie Juli, sind angenehm kühl. Kein Mensch weit und breit. Meine Gedanken kreisen um so vieles dass es mir unmöglich war mich auf ein Thema zu konzentrieren. Dicke Wolken sind am Himmel zu erkennen und irgendwie riecht es nach Regen. Ich nahm meine Kamera in die Hand und lief einen Feldweg entlang. Überglücklich über dieses erfrischende Wetter, merkte ich nicht wie weit ich schon gelaufen bin. Die Hitze lässt mich nicht klar denken. Sie benebelt mich und macht mich bewegungslos. Manchmal komm ich mir vor, als säße ich in einem Ofen und es wird ständig nachgefeuert. So muss sich die Hölle anfühlen, sollte es sie geben. Glücklich sind jene die sich den ganzen Tag in dieser Hitze aufhalten können und ihre Körper langsam an ein garzustand gewöhnen.
Wie dem auch sei. Der Wind streift über die Ähren des Kornfelds. Ein Chor ist zu hören und dies nur für mich allein.
Es war ein wundervoller Start in den Tag
Hätte ich Flügel und könnte fliegen, so würde ich sie mir brechen um
nicht von dir wegfliegen zu können,
Und würde ein Ton aus meinem Mund entweichen
um dich gefangen zu halten,
so würde ich meine Zunge verschlucken um zu schweigen.
Danke an Tamara Berger und Freundin. Ihr wart hinreißend.
„Da werden Hände sein, die Dich tragen und Arme, in denen Du sicher bist und Menschen, die Dir ohne Fragen zeigen, dass Du willkommen bist.“
Im Jahr 2015 entstanden diese Bilder von Eva. Ich durfte sie in den letzten Monaten ihrer Schwangerschaft fotografisch begleiten. Es entstand eine kleine intime Serie. Das Projekt richtete sich an werdende Mütter. Ich wollte sowohl ihre körperliche Veränderung zeigen wie auch ihre Ausstrahlung. Es war wunderbar mit Eva zu arbeiten und miterleben zu können wie Liebe und Glück aussehen. Ich war sehr berührt für dieses Vertrauen das sie und ihr Mann mir entgegengebracht haben und bedanke mich nochmals für die vielen wertvollen Augenblicke mit euch. An diesem Projekt möchte ich immer wieder gerne arbeiten um die vielen Seiten einer Schwangerschaft, fotografisch festzuhalten.
So erging es mir bei diesem Shooting mit Tamara Berger. Die Ursprungsidee zu diesem Shooting war Körperlandschaften zu fotografieren. Erstmals nach 20 Jahren wollte ich mich mit dem Körper in der Fotografie beschäftigen. So wieder damit beschäftigen, dass ich bereit war ihn zu enthüllen aber ihn niemals zu Gänze unverhüllt zeige. Als ich begann das Licht zu setzen und meine Kameraeinstellung überprüfte, sah ich im Augenwinkel wie Tamara sich tänzelnd auf das Shooting vorbereitet. Ihre Bewegungen waren so fließend dass ich unmöglich an die Ursprungsidee festhalten konnte. Ich fing an mich warm zu machen in dem ich versuchte sie einfach zu fotografieren und sie bestimmen ließ was ich sehen darf. Es faszinierte mich so sehr dass ich bei jeder Einstellung, immer zwei bis drei Bilder hinter einander machte, was eher unüblich für mich ist. Schnell hatten wir die unverhofften Bilder und machten fürs Erste Schluss. Ich sehe mich gerne in eine Art Spannung die eine Vorfreude beinhaltet und mich positiv auf das nächste Shooting einstimmt.
Es entstand eine Serie aus Gegenüberstellungen der fotografierten Person mit sich selbst und die wiedergegebene Wahrnehmung des Fotografen. Sie selbst als Zwilling.
Ich freue mich schon auf das nächste mal mit Tamara Berger